10 Januar 2023

Was ist Mobbing?

0  KOMMENTARE

Zu Mobbing gibt es verschiedene Ansichten, Wahrnehmungen und Definitionen.

In meiner Welt und nach allen Erfahrungen, die ich mit diesem Thema durch die vielen Kindertrainings, durch eigene Erlebnisse oder die von Bekannten gemacht habe, beginnt Mobbing genau dort, wo das Opfer nicht mehr in der Lage ist …

  • sich erfolgreich zu wehren
  • selbstschützend damit umzugehen
  • der Täter nicht ablässt trotz Erkennens der Notlage des Opfers 

Kurz: Mobbing beginnt, sobald die emotionale und/oder körperliche Unversehrtheit wiederholt verletzt wird.

Was tun, wenn Mobbing Thema ist?

An allerster Stelle ist es wichtig, das Opfer zu stärken.

Und das so früh wie nur möglich.

Auch, wenn es „doch nur Spaß ist“ und „gar nicht so gemeint“.

Spaß oder Ernst: je früher ein Kind lernt auf Sprüche jeglicher Art, spielerische oder gemeine Hänseleien für sich selbstschützend zu reagieren, desto kleiner ist die Wahrscheinlichkeit, Opfer von Mobbing zu werden.

Sich gegenseitig ärgern, die Grenzen des anderen auszutesten ist bis zu einem gewissen Grad normal.

Kinder lernen sich kennen, wollen miteinander spielen oder Kräfte / Fähigkeiten messen, Wettkämpfe gehören zum Schulalltag dazu.

Doch wird diese spielerische Grenze überschritten und ausgenutzt, dass jemand sich nicht wehrt, ist es fundamental wichtig, diese Grenze zu verdeutlichen.

Sowohl für die emotionale Stabilität des Opfers, indem es sich

  • selbst schützt
  • sich selbst verteidigt
  • Selbstvertrauen und Selbstsicherheit gewinnt

als auch für den Täter, der lernen muss, wann Schluss ist und diese Grenzüberschreitung nicht in Ordnung ist.

Was ist die richtige Unterstützung bei Mobbing?

Ist ein Kind, das ich betreue, von Mobbing betroffen, gibt es verschiedene Wege, darauf einzugehen (dabei können einzelne schon viel bewirken, manchmal werden auch alle genutzt)

Diese habe ich Dir zusammengefasst, sodass Du Deinem Kind direkt helfen kannst, sollte es von Mobbing betroffen sein.


Phase 1: Geduld haben und Verständnis zeigen ohne Wertung.

  • Baue durch Zuhören und Da Sein Vertrauen für das Thema auf
  • Betone, dass Dein Kind sich nicht dafür schämen muss
  • Bedanke (Wertschätze) Dich für das Vertrauen und Erzählen Deines Kindes


Phase 2: Verstehen, worum es wirklich geht.

In Phase zwei ist es wichtig, dem Kind ruhig und klar nahe zu legen, dass es nicht die Ursache des Mobbings ist, sondern leider zum Ventil eines Problems ganz anderen Ursprungs geworden ist (das Täterkind ist z.B. sehr wütend auf jemanden und lässt dies an Deinem Kind aus).


Phase 3: Gefühle benennen

  • Was fühlt Dein Kind in der Mobbingsituation?
  • Wirken sich die Gefühle bereits psychosomatisch aus? (Bauch, Kopf)
  • Wie fühlt Dein Kind sich, während ihr darüber sprecht?

Das Benennen der Gefühle zu diesem Thema ist unglaublich wichtig, um diese nicht zu unterdrücken, über sich selbst bewusster zu werden und zum Steigern des eigenen Selbstwertes.

Muss Dein Kind weinen, lass es weinen so intensiv und lange, wie es Dein Kind braucht.

Ist Dein Kind wütend schlagt gemeinsam auf ein Kissen ein, stampft auf den Boden oder schreit zusammen alles hinaus.

Findet gemeinsam einen wirkungsvollen Emotions-Kanal, sodass sich die Gefühle nicht erst aufstauen und sich bei Deinem Kind nach innen richten.

was-ist-mobbing

Phase 4: Selbstwert und Selbstwirksamkeit steigern

Im Training erfährt das Kind Selbstwirksamkeit durch körperliche Übungen und merkt, dass es durch sein Handeln etwas aktiv beeinflussen kann.

Das könnt ihr trainieren, in dem Du Dein Kind zum Beispiel herausfordernde Aufgaben gibst, motivierend und gut zusprichst und immer wieder seine Stärken betonst und forderst.


Phase 5: Üben, üben, üben.

Geht gemeinsam vergangene Situationen durch, die Dein Kind erleben musste.

  • Reflektiert: wie war die Situation?
  • Findet gemeinsam 2-3 Lösungen für einen selbstschützende Ausgang
  • Übt diese Lösungen und geht die Situation zusammen durch

Habt dabei Spaß, auch wenn es sich um etwas Ernstes handelt.

Lacht zusammen, lockert die Situation immer wieder auf, sodass die Schwere und die Last der Situation für Dein Kind leichter werden und es in Zukunft selbstschützender reagieren kann.

was-ist-mobbing

Du möchtest Dein Kind noch intensiver gegen Mobbing wappnen? Im Blogartikel "Wehr Dich endlich" findest Du eine hilfreiche Übungs-Anleitung für mehr Selbstbehauptung.

Zögere nicht Dein Kind bei zum Beispiel einer Kampfkunst und Selbstverteidigung anzumelden, um das Wahren und Schützen eigener Grenzen so schnell wie möglich zu erhöhen und zu festigen, solltest Du das Gefühl haben, Euer gemeinsames Training greift auch nach längerer Übungszeit nicht.

Für eine kostenfreie Erstberatung zu unserem Kindertraining klicke jetzt auf den Button:

Wir schauen gemeinsam auf die Situation Deines Kindes und entwickeln eine Strategie, wie wir Deinem Kind helfen können.

Individuelle Erfahrungen definieren, was Mobbing ist.

Am Ende gibt es für Angriffe emotionaler, verbaler oder körperlicher Art unzählige Begriffsvariationen, die vor allem Eines beschreiben: das Überschreiten persönlicher Grenzen.

Das Gefühl, unter Mobbing leiden zu müssen, müssen leider zu viele Kinder zu früh erfahren.

Es ist allerdings nie zu früh, Kinder auf ihre persönlichen Grenzen zu sensibilisieren, dafür gibt es auch bereits für das Kleinkindalter viele kreative und spielerische Ideen.


Tags


Das könnte Dich auch interessieren

ADHS: Stärken entdecken und nutzen

ADHS: Stärken entdecken und nutzen

So viele Sorgen um mein Kind

So viele Sorgen um mein Kind
{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}
>
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner